Science
Kopf und Bauch gehören zusammen
Sarah Ammerahl
13. November 2023
Wie oft sagen Sie: „Mein Bauch sagt mir…“?
Welche Kaufentscheidung treffen Sie nur aufgrund von rationalen Argumenten?
Studien haben ergeben, dass je größer die Anschaffung ist, desto mehr treffen wir die Kaufentscheidung aus dem Bauch heraus. Bei einem Kühlschrank geht es um Daten, Fakten und Stromverbrauch. Aber beim Hauskauf heißt es eher: „Ich habs gesehen und wusste sofort: Das ist es.“
Der Mensch hat zwei Gehirne
Eines ist im Bauch, eines im Kopf. Verbunden sind sie durch die Darm-Hirn-Achse, vertreten durch den Nervus Vagus, den "schweifenden Nerv" des Parasympathikus, der sich durch den gesamten Brust- und Bauchraum bis hin zum Beckenboden verzweigt und quasi der Kommunikator zwischen den beiden Gehirnen darstellt. Dabei ist es so, dass etwa 90 Prozent der Informationen von unten nach oben gehen und nur etwa zehn Prozent in die Gegenrichtung. Eine Einbahnstraße ist das dennoch nicht. Beide Richtungen sind wichtig.
Unser Bauch ist bestückt mit mehr als 100 Millionen Nervenzellen. Das sind mehr Neuronen als das Rückenmark aufweist. Im Grunde sind die beiden Gehirne ein Ebenbild des je anderen: Die Zelltypen, Rezeptoren und Wirkstoffe sind gleich. Serotonin, das im Gemüt für gute Stimmung sorgt, wird nicht im Kopf hergestellt, sondern zu 90 % im Darm.
Ausgewogene Darmflora - Psyche in Balance
Auch wenn es ethisch bedenklich ist: Man hat verschiedenste Versuche an Tieren durchgeführt, bei denen man die Darmflora keimfrei gemacht hat. Dies bewirkte eine klare Verhaltensveränderung der Tiere. Sie wurden weniger vorsichtig und zurückhaltend. Das bedeutet aber auch: eine Steuerung im Sinne des Selbstschutzes fiel weg. Die Konzentration von Noradrenalin und Dopamin war in manchen Hirnteilen verändert. Ein Ungleichgewicht von diesen Neurotransmittern und Serotonin wird mit Depression in Verbindung gebracht.
Es ist inzwischen offensichtlich, dass es einen Zusammenhang zwischen Hirnstoffwechsel und Darmmikrobiom gibt. Noch ein schönes Beispiel: wenn wir das Darmmikrobiom einer aggressiven Maus auf eine ängstliche Maus übertragen, wird die ängstliche Maus deutlich forscher. Wie allerdings in der Zukunft diese Erkenntnisse zur Heilung von psychischen Erkrankungen nutzbar gemacht werden können, ist noch echtes Neuland. Aber die Richtung ist vorgegeben und wir dürfen eine Fülle an Forschung und Erkenntnis erwarten.
Vorbeugend leben
Natürlich sei hier betont, dass Sie im Fall von psychischen Problemen eine Fachkraft Ihres Vertrauens aufsuchen sollen. Man kennt zwar inzwischen den Zusammenhang zwischen Kopfhirn und Bauchhirn, aber man ist noch weit entfernt davon, psychische Störungen auf diesem Weg zu behandeln.
Zur Prophylaxe kann jede und jeder dieses Wissen auch jetzt schon nutzen, so gut es geht. Wenn es Ihrem Darmmikrobiom gut geht, profitiert auch die Stimmung davon.
Ausreichend Ballaststoffe, viel Gemüse und eine im Grunde basische Ernährung halten die Darmflora in Schwung. Eine entspannte Lebenshaltung fördert die Aktivität des Nervus Vagus, und umgekehrt. Bewegung senkt das Stressniveau und stärkt das seelische Gleichgewicht.
Darmbakterien wie nupure probaflor unterstützen ein Mikrobiom in Balance:
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Haben Sie schon einmal überlegt, eine ausführliche Stuhldiagnostik machen zu lassen? Schauen, was der Bauch so sagt? Wie die Darmflora beieinander ist? Ob es eine Entzündung im Darm gibt? Wie das Immunsystem aufgestellt ist - und so weiter. Das kann sich vor allem dann lohnen, wenn Sie schon mit Blähungen, Verstopfung oder Durchfall zu kämpfen haben.
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Sarah Ammerahl
13. November 2023