Leinsamen, Flohsamen und Chiasamen
Alle drei Samenarten sind für die Verdauung wertvoll. Sie unterstützen den Verdauungsprozess, halten die Schleimhäute geschmeidig und wirken sowohl Durchfall als auch Verstopfung entgegen.
Was aber macht ihre Unterschiede aus?
Lein
ist eine alte heimische Kultur- und Nutzpflanze, die sowohl als Faserlein für Stoffe und Seile und als Öllein kultiviert wird, wobei das Öl aus den Samen gewonnen wird. Für die Verdauung ist das Leinöl oder auch die geschroteten Samen von Bedeutung. Sie sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die sehr gesund sind. Sie helfen den Blutdruck zu senken, schützen die Schleimhäute und wirken entzündungshemmend.
Zu kaufen gibt es die braunen oder goldene Samen. Sie unterscheiden sich in der Zusammensetzung der Fettsäuren: braune Leinsamen haben mehr Omega-3-Fettsäuren, die goldenen im Verhältnis mehr Omega-6-Fettsäuren. Sie haben zudem mehr Quellfähigkeit.
Leinsamen finden Verwendung in Broten, im Müsli oder in Nachspeisen. Sie schmecken leicht nussig und sind von daher eine wohlschmeckende und sehr gesunde Zutat zu vielen Gelegenheiten.
Leinöl sollte man immer nur in kleinen Mengen kaufen und im Kühlschrank lagern, da es nicht sehr stabil ist. Viele mögen den recht strengen Geschmack nicht, der aber verfliegt, wenn eine Eiweißquelle dazu kommt. Wenn Sie also ein Salatdressing mit Joghurt zubereiten, dann passt ein Schuss Leinöl in jedem Fall dazu. Zum Braten ist Leinöl nicht geeignet.
Flohsamen
Das indische Flohsamenkraut ist ein Verwandter unseres Spitzwegerichs. Die Flohsamenschalen, die für die Verdauung genutzt werden können, sind die Samenhülsen der Plantago (Wegerich) indica. Flohsamenschalen quellen sehr stark auf, bis zu einem vierzig-fachen der eigenen Masse. Daher ist es wichtig, Flohsamenschalen mit sehr viel Wasser zu sich zu nehmen. Sie binden das Wasser im Darm, der Stuhl wird dadurch geschmeidiger und die Peristaltik wird angeregt. So kann sich eine Verstopfung lösen. Bei Darmerkrankungen wie Hämorrhoiden, Analfissuren, Divertikulose, Reizdarm, und auch bei Colitis Ulcerosa können Flohsamenschalen begleitend verwendet werden. Immer dann, wenn der Stuhlgang regelmäßig sein muss und der Stuhl nicht zu hart werden darf, sind die Flohsamenschalen eine Unterstützung.
Wenn nicht ausreichend getrunken wird, wird’s allerdings mit den Flohsamenschalen problematisch: dann können sie im Darm verklumpen und das Gegenteil einer guten Verdauung bewirken: nämlich eine gehörige Verstopfung. Richtig eingesetzt, regulieren die Flohsamenschalen: sie führen auf milde Art ab und können andererseits Durchfälle binden.
Cholesterin wird von den Schleimstoffen der Flohsamenschalen gebunden. Von daher können sie auch begleitend bei zu hohen Cholesterinwerten eingesetzt werden. Ähnlich wie beim Leinsamen schützen die Schleimstoffe der Flohsamenschalen den gereizten Darm und unterstützen eine gesunde Darmschleimhaut.
Im Gespräch sind die Flohsamenschalen auch immer wieder beim Abnehmen: durch die enorme Quellfähigkeit befördern die Flohsamenschalen das Sättigungsgefühl.
Flohsamenschalen quellen fast sofort auf. Viele Menschen mögen die Konsistenz nicht und können sich nicht überwinden, die Flohsamenschalen in Wasser gelöst zu trinken. Dann haben Sie die Möglichkeit, Produkte in Kapselform zu kaufen. Colon pure von nupure ist ein solches Produkt. Hier gibt es noch einen zusätzlichen Nutzen: mit Fenchel und Anis versehen wirkt es auch gut gegen Blähungen. Hier finden Sie die Beschreibung dazu:
Chiasamen
Sie stammen aus Südamerika, wo sie schon von den Maya und den Azteken genutzt wurden. Im Gegensatz zu den Leinsamen bildet sich hier der Schleim um den Samen herum und nicht innerhalb des Kerns. Man muss sie also nicht schroten, um an das kostbare und gesunde heranzukommen.
Es gibt weiße und schwarze Chiasamen. Sie unterscheiden sich in der Wirkung kaum. Sie sind reich an Omega-3-Fettsäuren und Mineralien wie Kalzium, Kalium, Magnesium und Eisen. Sie fördern die Verdauung und unterstützen die Regulierung des Blutdrucks. Aufgrund der starken antioxidativen Effekte wird oft von Anti-Aging im Zusammenhang mit den Chiasamen gesprochen.
In Flüssigkeit werden sie gelartig und somit können sehr gut als moderates Geliermittel genutzt werden. Für Chia-Pudding oder auch Chia-Marmelade und auch in Smoothies können sie verwendet werden. Chiasamen sind relativ geschmacksneutral und passen sehr gut zu Früchten.
Sie sind wesentlich länger haltbar als Leinsamen: bis zu fünf Jahre lang können sie auf Vorrat gehalten werden, ohne an Geschmack und Nährstoffe zu verlieren.
Chiasamen sind sicherlich gesund und unterstützen die Verdauung. Doch kommen sie, wie die Flohsamenschalen auch, von weit her. Wer also einen ökologischen Aspekt mit einbeziehen möchte, ist mit den Leinsamen auf einer sichereren Seite, denn diese gibt es auch aus heimischem Anbau.
Alle drei Samen dürfen mit Fug und Recht den Titel: „Superfood“ tragen. Sie haben ihren Platz in der Küche allemal verdient. Der Leinsamen bietet mit seiner Variante als Öl eine größere Bandbreite, Flohsamen sind weniger in der Küche als im Medizinschrank zu finden und die Chiasamen bieten eine schöne Ergänzung auch im Eiweißgehalt, besonders für vegan lebende Menschen.
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