Oral Care
Wer gesund sein will braucht gutes Zahnfleisch
Sophie Meyer
9. März 2022
Früher wurde die Zahngesundheit vollkommen unabhängig vom Körper betrachtet. Zähne sind Zähne. Und damit war es gut.
Doch mit zunehmender ganzheitlicher Betrachtungsweise hat sich das gewandelt. Die traditionell chinesische Medizin blickt schon seit Jahrhunderten vollkommen anders auf die Zusammenhänge. Die westliche Medizin hat diese Herangehensweise auf ihre Art aufgenommen.
Zum Beispiel sollen die Vorderzähne mit den Nieren und der Blase in Verbindung stehen, die Eckzähne mit Leber und Galle, die hinteren Backenzähne zu Magen und Bauchspeicheldrüse. Ein Zahnarzt, eine Zahnärztin mit ganzheitlichem Ansatz, wird also immer auch nach den Belastungen der entsprechenden Organe fragen.
Ein moderner, ganzheitlicher Ansatz aus unseren Breitengraden geht davon aus, dass der Mundbereich natürlich mit dem Körper vernetzt ist. Bakterien und Viren dringen über die Mundhöhle in den Körper ein und können Entzündungen im ganzen Körper auslösen. Ein gutes Immunsystem im Mund ist die erste Abwehrstation gegen Keime aller Art. Inzwischen weiß man zudem, dass auch Zahnfehlstellungen körperliche Beschwerden auslösen können und zu einer craniomandibulären Dysfunktion führen. Sie hat folgende Symptome:
o Zähneknirschen
o Schluckbeschwerden
o Nacken- und Schulterschmerzen
o Kopfschmerzen und Migräne
o Schlafbeschwerden
o Ohrenschmerzen
o Tinnitus
o Kieferschmerzen
Doch auch Erkrankungen im ganzen Körper können durch Probleme mit Zähnen und Zahnfleisch ausgelöst und mit beeinflusst werden: Kranke Zähne machen auch den Körper krank.
Die Mundhöhle ist das Fenster zum Körper
Paradontitis, die chronische Zahnfleischentzündung, ist eine multibakterielle Infektionskrankheit, die auch oral, zum Beispiel von der Mutter zum Kind, weitergegeben werden kann.
Durch eine Zahnfleischentzündung können Bakterien über die Blutgefäße bis ins Herz, die Lunge oder andere Organe gelangen. Das kann zu Herzklappenentzündung und anderen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems führen. Es scheint, dass sich der Blutdruck nach der Behandlung einer Paradontitis verändert und sinkt.
Eine chronische Paradontitis wird mit der Entstehung von Rheuma in Zusammenhang gebracht. Zunächst greifen schädliche Bakterien wie Streptococcus mutans das Zahnfleisch und den Halteapparat an. Dann können sie in die Gelenkflüssigkeit gelangen und an den Gelenken ihr Unwesen treiben.
Auch der Zusammenhang zwischen Paradontitis männlicher Patienten und Erektionsstörungen ist nicht von der Hand zu weisen. Betroffene Männer leiden schon häufiger daran. Noch dazu kann es zu Entzündungen an Blase und Prostata führen, wenn sich die Erreger aus dem Mund auf den Weg gen Süden machen.
Besonders wichtig ist gute Zahnpflege für Diabetiker. Denn hier kann ein unguter Kreislauf entstehen: Hoher Blutzucker schwächt das Immunsystem und Bakterien können leichter den Halteapparat der Zähne und das Zahnfleisch angreifen. Beginnt die Erkrankung, können die Entzündungen die Insulinresistenz der Zellen verstärken. Damit verschlechtert sich der Diabetes. Diesen Kreislauf gilt es zu unterbrechen.
Zahnpflege ist das A und O
Mit zweimal täglich schnell, schnell Zähneputzen ist es nicht getan.
So machen Sie es besser:
o Zweimal täglich gründlich die Zähne von Belägen reinigen.
o Reinigen Sie die Zahnzwischenräume zusätzlich mit Interdentalbürstchen, die es in verschiedenen Größen zu kaufen gibt.
o Benutzen Sie zum Abschluss der Zahnpflege Zahnseide.
o Unterstützen Sie täglich Ihr Mikrobiom im Mund dadurch, dass Sie die guten Bakterien fördern und für ein mikrobielles Gleichgewicht im Mund sorgen.
o Ölziehen: diese Maßnahme, einmal wöchentlich, entgiftet den Mundraum und unterstützt das Immunsystem im Mund.
o Reinigen Sie auch die Zunge gründlich. Es gibt dafür Zungenschaber, sie können aber auch die Zahnbürste dafür benutzen.
o Je nach Lage gehen Sie ein- bis viermal im Jahr zur professionellen Zahnreinigung.
Auch, wenn das nach viel Aufmerksamkeit klingt: Es lohnt sich, der Zahngesundheit auf den Sprung zu helfen. Für gesunde Zähne zu sorgen ist Prävention für den ganzen Körper.
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Sophie Meyer
9. März 2022